Wild. Ungezähmt. Frei.
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Es gibt Stimmen von außen, die sagen: Lass los. Vergiss es. Es ist wie es immer war und es wird auch so bleiben. Sei zufrieden mit dem, was du hast. Es sollte nicht sein.
Und ich habe es versucht. Immer und immer wieder. Ich habe losgelassen, so gut ich konnte. Ich habe vergessen wollen, verdrängt, angenommen, mich abgelenkt. Ich habe gebetet, meditiert, analysiert, erklärt. Ich habe geschrieben, geschwiegen, gehofft, verzweifelt. Ich habe gelitten, geweint, mich übergeben. Ich habe gezweifelt, manchmal sogar an meinem Verstand.
Und doch sehe ich glasklar. Ich weiß, was ich fühle. Es ist echt. Wahrhaftig. Roh. Pur. Und so überwältigend, dass ich manchmal kaum atmen kann. So echt, dass ich es mir niemals hätte ausmalen können, nicht in meinen kühnsten Träumen, nicht in meinen dunkelsten Ängsten.
Ich habe mir eingeredet, dass das, was ich fühle, mir nicht zusteht. Doch was mir noch mehr weh tat: dass es nicht erwidert wird oder zumindest nicht sichtbar. Also habe ich mich gefügt, habe mich zurückgenommen, habe mich selbst belogen, weil ich glaubte, alles getan zu haben und mir nun die Hände gebunden seien.
Ich habe versucht, dieses Feuer zu ersticken, es kleinzuhalten, es in eine Form zu pressen, die erträglicher wirkt. Doch egal, was ich tat, es ging nicht weg. Im Gegenteil: je mehr ich kämpfte, desto stärker wurde es, desto tiefer brannte es sich in mich hinein. Und genau darin liegt die Wahrheit, die ich nicht länger verleugnen kann: Dieses Feuer lässt sich nicht löschen. Es brennt tiefer, als jede Angst reicht.
Und inmitten all dieses Ringens kam die Erkenntnis: Ich bin es wert, genau das zu leben. Genau das zu sein. Auch wenn es weh tut. Auch wenn ich es allein halten muss.
Das Feuer in mir
Es brennt leiser, wenn die Welt lauter wird. Es schweigt – und doch erzählt es mehr als tausend Worte. Es entzündet sich nicht im Aufgeben, sondern genau dort, wo andere den Mut verlieren.
Ich habe mich gedreht und gewunden, gehofft und verworfen, mich selbst belogen, nur um Ruhe zu finden. Doch es scheint: mein Weg war schon immer gezeichnet, lange bevor ich ihn verstand.
Denn dieses Feuer ist mehr als Gefühl. Es ist Erinnerung, die durch Jahrhunderte trägt. Es ist Kraft, die selbst im Zerbruch noch glüht. Es ist der Atem, der mich weiterführt, auch wenn alles in mir nach Stillstand schreit.
Und vielleicht ist genau das sein Geheimnis: dass es mich immer wieder erhebt, nicht trotz der Wunden, sondern durch sie hindurch.
Durch Tiefe und Stille
Ich bin gefallen. Tief. Durch Räume, in denen kein Licht war. Ich habe Dinge gesehen, die man nicht sehen will. Und gerade dort, in dieser Kälte, wurde alles glasklar. Am tiefsten Punkt habe ich etwas gefunden, das mich berührte, als wäre es schon immer da gewesen, still, unausweichlich, jenseits aller Worte.
Und doch weiß ich: ich muss es ruhen lassen. Nicht, weil es nicht echt wäre, sondern weil es gerade nur im Schweigen geschützt werden kann.
Denn manchmal gibt es Rufe, die durch jede Stille und durch jeden Lärm dringen. Man kann sie nicht erfinden, und man kann sie nicht überhören. Doch solange sie unbeantwortet bleiben, tragen sie uns immer wieder zurück an dieselbe Schwelle.
Es gibt Wahrheiten, die zwischen den Zeilen wohnen. Wenn das Gesagte und das Gefühl nicht eins sind, zeigt sich die Grenze. Und an dieser Grenze wächst die Kraft, den eigenen Weg zu gehen. Auch wenn man ihn alleine gehen muss.
Das Wilde
Wild. Ungezähmt. Frei. So schlägt mein Herz. Für manche ist es zu viel, zu roh, zu echt. Für andere nur ein Spiel. Aber ich weiß, was es ist: Wahrheit.
Und diese Wahrheit kennt keine Masken, keine Ausreden, keine halben Wege. Ich habe sie bekämpft, ich habe sie abgelehnt, ich habe versucht, sie kleinzureden. Doch sie blieb – so auch ich.
Denn das Wilde in uns ist nicht Zerstörung, sondern Schöpfung. Es ist die Kraft, die Gegensätze vereint: Feuer und Wasser, Licht und Schatten, Nähe und Ferne. Manchmal braucht es den Mut, das Ungezähmte zuzulassen, den Teil in uns, der sich nicht beugen lässt. Vielleicht sind wir genau deshalb hier: um uns darin zu erkennen, dass die größte Freiheit in der Hingabe liegt und dass nur in dieser Hingabe der wahre Frieden geboren wird.
Zeit & Ewigkeit
Die Uhr rast, doch in mir hält alles an. War es nur ein Augenblick? Oder Ewigkeit, die sich in mich eingeschrieben hat? Vielleicht beides. Denn dort, wo Tiefe ist, verliert Zeit ihren Halt.
Man sagt, es gibt Begegnungen, die sind älter als dieses Leben. Seelen, die sich erkennen, lange bevor Worte gesprochen sind. Dann wird jeder Blick zum Versprechen, jede Stille zum Echo von etwas, das nie vergeht.
Und so trägt die Zeit uns fort, doch Ewigkeit bleibt in uns, unauslöschlich, wie ein stiller Strom, der niemals versiegt. Ewigkeit lebt in uns und doch bleibt das Jetzt der einzige Ort, an dem wir sie wirklich erfahren können.
Die Entscheidung
Ich will nicht die halbe Liebe. Ich will nicht die halbe Wahrheit. Ich will alles. Nicht weniger. Und vielleicht liegt genau darin die Kraft: dass wir uns nicht beugen, nicht anpassen, nicht aufgeben, sondern stehen bleiben, brennen, lieben.
Denn genau das ist es, was uns wirklich leben lässt: die Liebe. Liebe ist kein Kompromiss. Liebe ist nicht Schweigen, nicht Maskerade, nicht halbes Herz. Liebe ist Klarheit und Mut, Verletzlichkeit und Stärke zugleich.
Und ja – sie trägt auch die Lasten, die Brüche, die Narben mit. Sie nimmt das Unvollkommene ebenso an wie das Strahlende. Liebe ist kein makelloses Bild, sondern ein Gefäß, das auch Zerbrochenes hält. Liebe ist das Feuer, das uns erinnert, wer wir sind, wild, ungezähmt, frei.
Liebe kann heilen und Berge versetzen. Wenn sie sich verbindet, wird sie unbesiegbar. Dann schafft sie Dinge, die zuvor unmöglich schienen. Und vielleicht liegt genau darin das Geheimnis: dass wahre Liebe schon in uns lebt. Dass sie nicht verlangt, dass wir vollkommen sind, sondern dass wir da sind. Ganz. Mit unserer Seele. Alles andere darf zweitrangig sein. Und dass sie nur darauf wartet, dass wir ihr den Raum geben, zu dem sie bestimmt ist.
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🎥 Passend dazu gibt es auch ein Short auf YouTube.
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